Der Tiere zuliebe vegan zu sein, dürfte für die meisten instinktiv der offensichtlichste aller Beweggründe sein. Gesundheit und Ernährung sind Fachbereiche, die man eingehend studieren müsste. Die positiven Auswirkungen von Veganismus auf die Umwelt, Nachhaltigkeit und die Menschheit insgesamt hingegen können eher abstrakt wirken. Vegan für die Tiere jedoch ergibt selbst für all diejenigen Sinn, die selbst noch nie eine vegane Ernährung in Betracht gezogen haben.

Laut aktuellen Zahlen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) werden täglich rund 200 Millionen Landtiere für die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern getötet. Diese Zahl schließt Fische und andere Meerestiere nicht mit ein.
Was Fische betrifft, so schätzt die britische Organisation Fishcount.org.uk, dass täglich zwischen 2,2 und 6,3 Milliarden Individuen getötet werden. Andere Meerestiere wie Garnelen, Tintenfische, Hummer und Muscheln erhöhen diese Zahl schätzungsweise um mindestens eine weitere Milliarde Tiere.
Vegan zu leben bedeutet, kein Kunde der Industrien hinter Fleisch-, Fisch-, Milch- und Eierproduktion zu sein. Die logische Schlussfolgerung: Je mehr Menschen vegan oder rein pflanzlich leben, desto weniger Tiere werden langfristig getötet.
Vegan für die Tiere – warum vegetarisch nicht genug ist
Die meisten Vegetarier ignorieren die grauenhafte Tatsache, dass die Milch- und Eierindustrie für genauso viele Tötungen und monatelanges Elend und Leiden von Tieren verantwortlich sind. Um Milch zu produzieren, muss eine Kuh immer wieder geschwängert werden. Ihr Kalb wird ihr nach der Geburt sofort weggenommen. Ist das Kalb männlich, landet es direkt im Schlachthaus, um zu Kalbfleisch zu werden.
Ist das Kalb weiblich, wird es genau das gleiche Schicksal ereilen wie seine Mutter. Das bedeutet Jahre der künstlichen Befruchtung und Schwangerschaft. Die Milch, die rein biologisch für ihr Kalb vorgesehen ist, wird dann maschinell extrahiert. Und nach vier bis fünf Jahren ist ihr Körper so ausgelaugt, dass sie für die Industrie „nutzlos” wird. Also endet auch sie im Schlachthaus.

Die Eierindustrie arbeitet sehr ähnlich. Hennen sind nur so lange nützlich, wie sie Eier legen. Dank Hormonen, die ihr verabreicht werden, legt sie öfter und unnatürlich große Eier. Nicht befruchtete Eier werden dann als Nahrungsmittel verkauft, während die befruchteten Eier die nächste Generation Eier legender Hennen gebraucht werden.
Natürlich nur, wenn auch Hennen schlüpfen und keine männliche Küken. Die werden nämlich sofort getötet, indem sie entweder vergast oder lebendig in den Schredder geworfen werden.
So verstörend das auch ist, es ist die Realität in unserer Welt. Jeder Veganer hat zu irgendeinem Zeitpunkt für sich entschieden, diese Realität nicht länger zu ignorieren. Es ist eine unbequeme Wahrheit, warum die Motivation „vegan für die Tiere” dich emotional erdrücken und dir das Herz brechen kann.