Was essen Veganer? Lass uns die Frage mal umdrehen
Ob du selbst bereits vegan oder nur neugierig gegenüber der veganen Lebensweise bist, bestimmt hast du die folgende Frage schon einmal gehört. Was essen Veganer? Wenn du noch nicht so vertraut mit dem Konzept des Veganismus bist, denkst du vielleicht zunächst an ein Leben voller Restriktionen, Verzicht, Langeweile und Monotonie.
Du denkst womöglich an all die Dinge, die du NICHT mehr essen kannst. All die Dinge, die du dein ganzes Leben so sehr genossen hast und die jede Person um dich herum weiterhin jeden Tag isst oder trinkt.
Bevor wir die Frage beantworten, was Veganer wirklich essen, lass uns die Frage einmal umdrehen. Was essen Nicht-Veganer überhaupt? Spontan sprudelt aus dir vielleicht die Antwort „alles” heraus, aber was genau bedeutet das eigentlich?
Gezwungenermaßen Alternativen finden – Was essen Veganer?
Wenn du dich dafür entscheidest, vegan zu leben, besteht deine erste Herausforderung darin, „Ersatz” für all die Gerichte zu finden, die du normalerweise isst. Diese Herausforderung hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt und je nachdem, wo du lebst, findest du oft „Ersatzprodukte” für allerlei typische Fleischgerichte, Milchprodukte und andere Tierprodukte. Tatsächlich kritisieren viele Nicht-Veganer genau das.
Warum die Konsistenz und den Geschmack von Würstchen, Burgern, Steak usw. imitieren, wenn man einfach „das Original” essen kann? Aber nicht alle von uns suchen nach „realistischen” Ersatzprodukten, wenn es darum geht, eine geeignete vegane Ernährung zu finden. Lass uns also verschiedene Ansätze und Alternativen beleuchten und damit die Frage „Was essen Veganer?“ klären.
Ersatzprodukte für minimale Änderungen am Lebensstil
Ersatzprodukte für Fleisch, Milchprodukte und Eier dienen in erster Linie dem Zweck, den Konsumenten in puncto Geschmack und Geruch zufriedenzustellen. Sie ermöglichen es dir, an sozialen Aktivitäten wie Grillparties teilzunehmen, ohne damit aufzufallen, nur gedünsteten Kohl oder das Gras auf der Grillwiese zu futtern. Ja, diesen Flachwitz hat jeder Langzeit-Veganer schon mal gehört.
Wenn dir als Vegan-Neuling genau dieser Aspekt wichtig ist, dann besteht deine Herausforderung darin, die zugegeben sehr wenigen wirklich leckeren und „realistischen” Ersatzprodukt am Markt zu finden. Aber der Markt wächst.
Vegane und nicht-vegane Unternehmen versuchen gleichermaßen, der wachsenden Nachfrage nach veganen Alternativprodukten nachzukommen. Wenn du erstmals vegane Ersatzprodukte ausprobierst, wirst du sehr unterschiedliche Erfahrungen machen. Ein bisschen Geduld, Offenheit und Humor sind gefragt.
Manche veganen Produkte schmecken einfach scheußlich! Wenn du aber weiter herum probierst, dann stehen die Chancen gut, dass du ein paar wirklich leckere Produkte findest, die mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser als das gepriesene „Original” schmecken.
Aber vielleicht solltest du gar nicht unbedingt mit der Einstellung an die Sache gehen, exakt den gleichen Geschmack und die gleiche Konsistenz vorzufinden. Letzten Endes ist es eine Art Experiment und nur du kannst es zu einem machen, das auch Spaß macht.
Exotische Lebensmittel probieren
Es gibt verschiedene Gründe, warum du lieber nicht auf solche Ersatzprodukte zurückgreifen oder sie in deinen neuen veganen Lebensstil integrieren möchtest. Wenn das auf dich zutrifft, dann stehst du vor einer anderen Herausforderung. Vielleicht sogar vor einer noch spannenderen.
Der Weg durch die Supermarktgänge kann zu einem völlig neuen Erlebnis werden. Dir werden Produkte ins Auge springen, auf die du vorher noch nie deine Aufmerksamkeit gelenkt hast. Das können ganz simple Dinge sein wie Obst- oder Gemüsesorten, die du noch nie probiert hast, einfach weil sie nicht Teil der Rezepte traditioneller Küche sind.
Vielleicht ist es an der Zeit, zum ersten Mal Topinambur, lilafarbene Kartoffeln oder Romanesco zu probieren? Vielleicht verirrst du dich auch zum ersten Mal in Gänge oder kleine Märkte mit Fokus auf asiatisches oder orientalisches Essen. Hast du schon mal Tofu, Seitan, Tempeh, Jackfruit, Hefeflocken, Bulgur, Quinoa oder Amaranth gekostet?
Hast du schon mal mit Kurkuma, Zitronengras, Bockshornklee, Isot-Pfeffer oder Sumach gewürzt? Die Liste ist quasi endlos und es lohnt sich, alles einmal zu probieren, was du in die Finger bekommen kannst.
Was essen Veganer? Experimentiere mit dem, was du hast
Die ersten Tage oder Wochen der veganen Ernährung können einen ziemlich überwältigen. Daher ist es umso wichtig, sich nicht selbst wahnsinnig zu machen. Vielleich empfindest du es als besonders schwierig, wenn du von dir glaubst, dass du nicht kochen „kannst”. Aber es gibt ein Geheimnis, das dir noch nie jemand verraten hat:
Bei einer veganen oder rein pflanzlichen Ernährung funktioniert praktisch jede denkbare Kombination. Es gibt keine zwei Gemüsesorten, die zusammengewürfelt eine schreckliche Mischung ergeben, sofern du beide auch einzeln magst.
Du kannst 30 verschiedene Gemüsesorten, Hülsenfrüchte und Gewürze in einen Suppentopf schmeißen und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wird das Ergebnis fantastisch schmecken. Nur mit manchen Gewürzen solltest du es nicht übertreiben, da diese schnell mal alles andere übertönen können.
Gleiches gilt für Salate, Obstsalate, Bowls, Nudelgerichte und viele andere Mischgerichte. Experimentier einfach etwas herum und versuche tollkühn Kombinationen, die dir noch in keinem Rezept begegnet sind.
Vegan vs. nicht-vegan: Wer hat die größere Vielfalt?
Das bringt uns zurück zur Überschrift und zur eigentlichen Frage dieses Artikels. Was essen Veganer und was essen Nicht-Veganer überhaupt? Klar, Menschen, die sich selbst als „Allesesser” bezeichnen, können all diese veganen oder einfach exotischen Lebensmittel auch essen. Aber tun sie das auch?
In der Realität essen Veganer eine größere Vielfalt an Lebensmitteln als der durchschnittliche Nicht-Veganer. Gewürze mit eingerechnet, essen viele Veganer innerhalb einer Woche locker mehrere Dutzend unterschiedliche Nahrungsmittel.
Wenn du selbst bei dir noch nie darauf geachtet oder mitgezählt hast, könnte das ja mal ein interessantes Experiment für dich sein. Das ist übrigens auch der Grund, warum Veganer in der Regel eine größere Vielfalt essen als Nicht-Veganer.
Die meisten, die noch nie in Erwägung gezogen haben, vegan zu werden oder ihre Ernährung in anderer Weise „drastisch” zu verändern, haben vermutlich noch nie so darauf geachtet, was sie jede Woche oder jeden Monat so konsumieren.
Natürlich, es gibt Ausnahmen. Vermutlich bist genau du die Ausnahme, denn sonst wärst du vielleicht gar nicht hier. Aber schiel doch mal hinüber zu den Leuten um dich herum. Vielleicht kommst du dann ja zu einer ähnlichen Erkenntnis.